Spanien, Portugal und Marokko also. Und Argentinien. Und Uruguay. Und Paraguay. Berechtigte Einwände gegen die Form der Austragung der WM 2030 gibt es zuhauf: Von der mangelnden Fankultur, der überbordenden Logistik oder einfach der Geldgier ist hier die Rede. Stimmt. Funktionierende Beispiel aus anderen Sportarten gibt es allerdings auch: Der Prolog der Tour de France findet regelmäßig im Ausland statt. Oder die amerikanische NFL macht nicht selten in London halt. Darum sagen wir einmal so: Man muss nicht, kann aber die WM in 6 Ländern auf 3 Kontinenten austragen.
Schon etwas interessanter sind da natürlich einmal wieder aufs Neue die Macht-, Führungs- und Entscheidungsstrukturen dahinter. Denn die Liste an Skandalen bei der Vergabe von Fußballweltmeisterschaften ist länger als der Flug vom Eröffnungsspiel in Buenos Aires bis zum Finale in Madrid.
Richtig spannend ist aber, dass wir trotzdem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem Takt der FIFA folgen und uns wieder ein WM-Spiel nach dem anderen ansehen werden. Viel zu verführerisch sind einfach die Schönheit und der Charme des Fußballs, um sich der Führung Infantinos widersetzen zu können. Fast schon so, wie Carlos Gardel, der in seinem Tango „Por una Cabeza“ („Um eine Kopfeslänge“) seine notorische Spielsucht mit der Anziehungskraft unwiderstehlicher Frauen vergleicht – Und ihr immer wieder erliegt.
Denken sie also daran, wie man verführt wird, wenn man die WM-Spiele mit Leidenschaft und Begeisterung verfolgt. Und eines noch: Sollten Sie einmal ein Eintrittsticket für ein Spiel der österreichischen Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft besitzen und es aus Gewissensgründen verkaufen wollen, kontaktieren Sie mich unter „Carlos“.