Gemein oder nicht gemein, das ist hier die Frage

Im altertümlichen Sprachgebrauch wurde ein durchschnittlicher oder einfacher Mensch als „Gemeiner“ bezeichnet. Zlatan Ibrahimović, Paul Gascoigne oder Eric Cantona konnten auch richtig gemein sein, anders halt. Sie meckerten, sie eckten an und ließen scheinbar keine Gelegenheit aus, um zu provozieren – aber durchschnittlich waren sie sicher nicht. Legendär dazu natürlich der Kommentar von George Best, der meinte: „"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.“ Aber ob man sie nun versteht oder nicht – die Leistung am Platz hat gestimmt.

Das Interessante dabei sind nun die Aus- und Wechselwirkungen zum und mit dem jeweiligen Teamgefüge: Obwohl diese Spieler offenbar auf Konventionen und Regeln keinen besonderen Wert legen (auf denen jedes funktionierende Team aber beruht), so ist es doch gerade diese unbeugsame und widersprüchliche Art, die sie so wertvoll für eine Mannschaft macht: Sie wird dadurch selbst außergewöhnlich.

Kreativität braucht Struktur, um sich dauerhaft entfalten zu können. Und Struktur braucht Kreativität, um sich weiterentwickeln zu können. So wie erst der Schönheitsfleck eine attraktive Frau zu etwas Besonderem macht. Perfektion ist langweilig. Perfektion ist hinderlich. Perfektion ist etwas für mutlose Spießer. Und keiner will ein langweiliges, ängstliches oder gar vollends durchgeplantes Spiel sehen.

Wenn also Systeme und Teams immer ausgefeilter, perfekter und standardisierter werden, dann ist es oftmals das Außergewöhnliche, das Animalische oder das Unberechenbare, das den Unterschied ausmacht. Aber eines ist auch klar: Gemeine und Nicht-Gemeine entscheiden immer zusammen über Sein oder Nicht-Sein.

#Teamwork #Kreativität #Erfolg

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