Ich habe kürzlich die wohl emotional aufwühlendste Sport-Dokumentation meines Lebens gesehen: "Jenseits des Limits". Diese Dokumentation wirft einen Blick auf das Leben der außergewöhnlichen Athletin und mehrfachen Weltmeisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik, Margarita Mamun, im Jahr vor den Olympischen Spielen 2016. 🌟
Ihre Trainerinnen waren unerbittlich: "Du bist kein Mensch, du bist eine Sportlerin! Wenn du nicht kämpfen willst, dann kannst du dich verpissen." Das waren noch die milderen Kommentare. Neben den physischen und psychischen Belastungen des Trainings musste sie sich auch um ihren schwerkranken Vater sorgen.
Margarita Mamun kann zweifellos als mentales Kraftpaket im besten Sinne beschrieben werden. Die meisten von uns wären unter solchen Umständen zusammengebrochen. Es ist schwer vorstellbar, wie sich diese zierliche junge Frau nicht von der Brutalität, die im krassen Gegensatz zur Ästhetik ihres Sports steht, hat brechen lassen.
Die Dokumentation vermittelt den Eindruck, dass die ständige Grenzüberschreitung im Rahmen des Trainings und der Wettkampfvorbereitung – in Verbindung mit intensivem mentalem Training und Stressbewältigungsübungen – bewusst eingesetzt wird. So hart es klingen mag, es macht leider auch Sinn, denn Jahre der Vorbereitung sind umsonst, wenn in den 90 Sekunden auf der 13x13 Meter großen Wettkampffläche die Keule, der Gymnastikball oder das Band auf den Boden fällt.
Der menschliche Geist und Körper sind viel widerstandsfähiger, als wir uns oft vorstellen können. Margarita Mamun ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass es eine Ebene jenseits des Erträglichen gibt. Sie hätte jederzeit aufgeben können und wurde dennoch 2016 Olympiasiegerin. Erst nach dem Erreichen dieses Ziels verabschiedete sie sich vom Sport. Die Frage nach der Bewertung der Methoden ihres Trainerstabs bleibt jedoch offen.
#Mentalität #Grenzüberschreitung # Drama #Resilienz #Erfolgsgeschichte