Wenn der eigene Fan zum Feind wird - Gewalttätige Demonstrationen oder Platzstürme der eigenen Fans im eigenen Umfeld sind Momente, die Spieler, Vorstände und Zuschauer gleichermaßen schockieren. Es handelt sich um extreme Eskalationen im Streit um die Ausrichtung und Ziele des Vereins, insbesondere bei traditionsreichen Clubs und Mitgliedervereinen. Solche Vorfälle können zu Imageverlusten und finanziellen Einbußen durch zögerliche Sponsoren und fehlende Zuschauer führen.
Aber ist es überhaupt angemessen, hier eine moralische Zuordnung in "Gut" und "Böse" vorzunehmen, unabhängig von der inakzeptablen Gewalt? Haben nicht sowohl der Verein als auch die Fans legitime Anliegen, die nicht ausreichend gesehen, respektiert oder kommuniziert wurden? Meiner Meinung nach schon.
In der Regel liegt diesen Konflikten eine Verletzung von Werten und ihren Erfüllungsbedingungen zugrunde. Das mag seltsam klingen, lässt sich jedoch leicht anhand eines Beispiels erklären: Sowohl der Club als auch seine Fans teilen den höchsten Wert "Erfolg des Teams". Während die Vereinsführung jedoch die "finanzielle Stabilität" als Erfüllungsbedingung dafür sieht, fordern die Fans "stärkere Spieler", was jedoch die Finanzen belastet. Ein typisches Patt aufgrund unterschiedlicher Auffassungen darüber, wie der gemeinsame Wert "Erfolg" erreicht werden soll.
Was also tun? Es ist unvermeidlich, dass ein Dialog stattfinden muss, um eine gemeinsame Lösung zu finden und latenten Konflikten vorzubeugen. Soweit, so selbstverständlich. Aber wie oder durch wen sollte dieser Prozess initiiert und geleitet werden? Ganz einfach: Ähnlich wie ein unabhängiger Schiedsrichter die Einhaltung der Regeln im Spiel gewährleistet, ist auch in Konfliktsituationen zwischen Verein und Fans eine ähnliche Rolle erforderlich - ein externer, unparteiischer Mediator/Moderator. Diese Person kann wesentlich dazu beitragen, eine schnelle, effiziente und für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. So kann der Fokus auf der Erfüllung gemeinsamer Werte - gemeinsamer Erfolg - liegen.
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