Vor Kurzem wurde ich nach einem Fußballspiel von Blau-Weiß Linz darauf angesprochen, warum ich mich – als ehemaliger Spieler des Stadtrivalen LASK Linz – positiv über BW Linz geäußert habe.
Zuerst war ich ehrlich gesagt etwas überrascht. Denn ich werde Leistung immer respektieren und anerkennen – egal, von wem sie erbracht wird. Denn da oben musst du einmal bestehen. Wer das mitgemacht hat, weiß das.
Aber die Frage hat mich dann doch zum Nachdenken gebracht. Nämlich über Loyalität. Über Zugehörigkeit. Und darüber, wem oder was meine Verbundenheit wirklich gilt.
Und da halte ich es mit Carlo Ancelotti. Die einfache Antwort lautet für mich daher: Meine Verbundenheit gehört grundsätzlich Menschen.
Natürlich bin ich stolz, für den LASK gespielt zu haben. Er ist ein großer Club. Und ich habe dort viel erlebt, viel gelernt. Gemeinsam mit Menschen, die mich geprägt und unterstützt haben. Das werde ich nie vergessen. Es wird immer ein Teil von mir sein.
Aber wenn ich bei einem anderen Verein – ja, sogar bei einem „Rivalen“ – auf Menschen treffe, die mir mit Respekt, Offenheit und Wertschätzung begegnen, dann empfinde ich Sympathie. Ganz einfach. Denn: Organisationen leben durch die Menschen, die sie tragen.
Und wenn ein Verein gute Arbeit leistet, ein gutes Miteinander lebt und er mir dort gute Erfahrungen ermöglicht, dann empfinde ich demgegenüber Respekt und Symapthie. Ganz unabhängig von Farben, Namen oder Traditionen.
Sonst könnte man im Übrigen ja auch als Angestellter niemals die Firma wechseln oder als Fußballer für einen anderen Verein spielen.